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Einmal gut durchlüften

Es ist ja wirklich so. Die Welt wird anstrengender, Tag für Tag. In letzter Zeit wird mir immer schwindelig, wenn ich irgendwo einen „Senden“-Knopf betätige. Umso schöner, dass es noch Dinge gibt, die sich nicht ändern. Das älteste aller Social Networks hat pünktlich zum schönen Wetter geöffnet: der Biergarten. Und ich entdecke täglich Menschen wieder, die ich den ganzen Winter über nicht gesehen habe, weil sie oder ich irgendwo in einem Kaninchenbau verschwunden waren. Es lässt sich gut mit ihnen aushalten, mit ihnen und Bier und Wodka. Und schönen Gesprächen.

Darüber hinaus gibt es jetzt jedes Wochenende Freiluft-Tanz in Berlins entlegensten Winkeln, am Müggelsee, in Rummelsburg oder Gottweißwo. Berlin entdeckt seine Provinz. Als der Open-Air-Tanz vor einigen Wochen als neuer Berlin-Trend im Süddeutsche Magazin vorgestellt wurde, dachte ich noch: die spinnen, die Münchner. Tun sie nicht. Sie trauen sich was. Einfach mal was erklären und darauf warten, wie sich die Realität dem Erklärten anpasst. Alle, die noch nach dem Next Big Thing von morgen suchen (und tun wir das nicht permanent alle?) und dabei Kopfschmerzen bekommen, sollten sich das hinter die grünen Ohren schreiben. Der Rest sollte einfach mal abschalten. Ein bisschen tanzen, ein bisschen vergessen, ein bisschen eins werden mit der Sonne und dem Wind. Und ein paar Alltagssorgen auf den nächsten Winter verschieben.


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